Navarra? Ein außergewöhnliches Reiseziel in Spanien? Wir denken dabei doch direkt an Barcelona, Madrid oder Valencia. Aber wenn man sich den malerischen Norden mal genauer anschaut, fällt einem nicht nur eine pittoreske Berglandschaft auf, das Königreich Navarra bietet auch noch surreale Mondlandschaften, idyllische kleine Dörfer, außergewöhnliche Unterkünfte und eine atemberaubende Tierwelt.
Welche tollen Sehenswürdigkeiten dich in Navarra erwarten und was du nicht verpassen solltest, erzähle ich dir jetzt…
- 1. Wo liegt Navarra und wofür ist diese Region bekannt?
- 2. Wie komme ich nach Navarra?
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3.
Navarras Sehenswürdigkeiten
- 3.1. Pamplona die schöne Hauptstadt von Navarra
- 3.2. Mach eine Pintxos Tour durch Pamplona
- 3.3. Wüstenlandschaft Bardenas Reales de Navarra – Tudela
- 3.4. Baumhausromantik in der Agroturismo Mari Cruz en Villanueva de Arce
- 3.5. Ochagavia Mountainbike Tour durch die Pyrenäen
- 3.6. Borda Aztal Gazta: ein kleiner feiner Hofbetrieb mit eigener Molkerei
- 4. Excuisite Restaurant Tipps für Navarra
Das Königreich Navarra liegt zwischen zwei Regionen im Norden Spaniens, die keinen direkten Zugang zum Meer haben. Die Hauptstadt Pamplona sollten die meisten von euch schon mal gehört haben, vorausgesetzt ihr kennt euch ein bisschen mit Spaniens Historie aus.
Was Navarra so besonders macht? Die Pyrenäen und den berühmten Camino de Santiago, auch Jakobsweg genannt, der über den Pyrenäenpass Ibañeta, Roncesvalles nach Pamplona und weiter südwestlich führt.
Dazwischen findet ihr unberührte Natur und malerische Landschaftsbilder mit kleinen, noch recht ursprünglichen Dörfern, wie Ochagavia. Als wenn das nicht schon fantastisch genug wäre, habe ich auf meiner Reise unheimlich herzliche und tolle Menschen kennengelernt.
Aktuell fliegen von Deutschland nur Flieger nach Bilbao, von dort aus fährt man ca. 1,5-2h nach Pamplona. Normalerweise gibt es auch Direktflüge nach Pamplona, seit ein paar Monaten wurden diese aber eingestellt. Das wird sicher wiederkommen.
Ein exzellenter Ausgangspunkt um Navarra zu erkunden, bietet sich von Pamplona aus. Die Hauptstadt mit knapp 20.000 Einwohnern, erinnert mich sehr an einige Spots in meiner Lieblingsstadt Mailand. Pamplona ist auch unter dem baskischen Namen Iruña bekannt.
Kleine Gassen, bunte Häuser, romantisch verschnörkelte Balkone, genau wie zahlreiche kleine Restaurants, findet ihr in der “grünsten” Stadt Spaniens. Zudem liegt sie auch noch perfekt an der französischen Grenze, so dass einem Roadtrip nichts mehr im Wege steht.Mach eine Pintxos Tour durch Pamplona
Pintxos, kleine lokale Snacks – ähnlich wie Tapas, nur aufwendiger hergestellt – findest du selbstverständlich an jeder Ecke. Es gibt sogar nationale Wettbewerbe, wer die besten Pintxos macht. Wir haben uns mit Bea von Pamplona Food treiben lassen und sind an der einen oder anderen Bar vorbeigekommen, die tatsächlich preisgekrönte Pintxos im Angebot hatten.
Bea hat zu den Spots auch einiges zu erzählen! Wir waren mit der lieben Bea ca. 3,5h unterwegs und sind dann mehr als satt zurück ins Hotel „gerollt“.
Lass dich ein, auf ein kleines kulinarisches Abenteuer durch die Gassen von Pamplona, du wirst es absolut nicht bereuen.
Infos zur Tour- Die Tour beinhaltet einen Besuch in drei Bars und in jeder davon bekommst du zwei Pintxos und ein Getränk dazu.
- Dauer: 3-4h
- Die Preise hängen von der Personenanzahl ab, diese könnt ihr aber direkt hier anfragen.
Übrigens war die Bar „Irunazarra“ letztes Jahr der Gewinner, für die besten Pintxos „Itsasantxoas“ in Pamplona! Diesen köstlichen Sardellen-Happen müsst ihr auf jeden Fall probieren.
Übernachten in Pamplona
Wir haben sehr zentral im Hotel Maisonnave übernachtet, ein kleines schickes Hotel, mitten im Geschehen. Zu Fuß erreicht ihr von dort zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie die Kathedrale Santa Maria la Real, das Museum von Navarra, das wunderschöne Rathaus – Monumente al Encierro, oder die bekannte Arena – Plaza de Toros de Pamplona.
Wir haben uns selbstverständlich keinen Stierkampf angeschaut, dennoch ist diese Arena sehenswert, da sie die dritt größte Stierkampf-Arena der Welt ist und über Kapazitäten für bis zu 19.000 Menschen verfügt. Schaut auch unbedingt in der Markthalle vorbei. Diese ist wirklich beeindruckend und man kann dort auch leckere Kleinigkeiten essen.Wüste? Mitten in Europa? Fast vor der Haustüre? Aber hallo! Eine atemberaubende Wüstenlandschaft erstreckt sich auf 43.000 Hektar im Südosten von Navarra, das entspricht ungefähr 65.000 Fußballfelder. Offiziell ist dieser Ort im Jahr 2000 von der UNESCO als Biosphärenreservat erklärt worden.
Die Bardenas Reales gehörten früher den Königen von Navarra. Ungeachtet dessen lebten hier vor 200-300 Jahren etwa 100 Menschen.
Heute befindet sich dort eine Militärbasis der US Aircraft Force. Dementsprechend könnt ihr euch dort – bis auf ein paar Ausnahmen – frei bewegen, bleibt aber am besten auf der Route, die euch auf der Karte angezeigt wird.
Was die Bardenas Reales in Navarra so besonders macht?
Dieses Naturschutzgebiet ist steppenähnlich und sehr trocken. Teilweise sieht man richtige Risse im Boden, der aus einer Mischung aus Sand, Lehm und Kalk besteht. Vor 10-20 Millionen Jahre lebten in den Bardenas Reales zahlreiche Tiere wie zum Beispiel Krokodile. Der archäologisch älteste Fund auf der Welt, war tatsächlich ein Vogelnest. Durch einen Carbontest konnte man ermitteln, dass dieses Nest ca. 40 Millionen Jahre alt ist. Ebenso wurden dort Schildkrötenpanzer und eine Vielzahl anderer Fossilien gefunden.
Allein die Insektenwelt umfasst mehr als 10.000 verschiedene Arten. Wenn ich ehrlich bin, hat sich für mich nicht so angefühlt als wäre man mitten in Europa. Ich hab nur darauf gewartet bis ein Löwe und ein Pavian an mir vorbeilaufen.
Wie erkundet man die Bardenas Reales am besten?
Du kannst sie tatsächlich mit dem Fahrrad durchfahren, den ein oder anderen haben wir dabei auch beobachtet. Mit deinem eigenen Auto, ist die durchfahrt auch kostenfrei. Beachtet dabei nur unbedingt nicht von der Route anzukommen. Wie oben schon erwähnt, sind Teile des Areals immer noch militärisches Sperrgebiet.
Der etwas coolere Weg ist aber eine Buggy-Tour! Wir hatten zwei Guides von Activa Experience dabei. Unser Guide Stephanie hatte allerlei Leckereien für uns dabei, somit lag es ziemlich nahe, dass wir irgendwo ein außergewöhnliches Picknick machen werden. Es war köstlich, sie hat uns aus regionalen Produkten ein richtiges kleines Festmahl gezaubert. Danach ging es auch schon zum Highlight des Reservarts – Castil de Tierra. Man könnte auch meinen, man sei irgendwo in der Wüste von Nevada. Muss man einfach mal gesehen haben!Infos zu den Bardenas Reales
- Die Buggy-Tour könnt ihr bei Activa Experience direkt buchen, optional auch mit dem Picknick
- Geöffnet hat der Park ab 8 Uhr bis 1h vor Sonnenuntergang
- Eintritt: kostenlos
- Schaut bei eurer Planung auch mal auf der offiziellen Website nach, dort stehen immer die aktuellen Infos
Baumhausromantik in der Agroturismo Mari Cruz en Villanueva de Arce
Hast du schon mal in einem Baumhaus geschlafen? In der Ecolodge Mari Cruz, betrieben von Alicia und Luismi, sind wir für eine magische Nacht in die Welt der Kobolde und Trolle eingetaucht. Wir wurden nicht nur mit überwältigender, herzlichen Gastfreundlichkeit empfangen, auch Nachbarn und Freunde kamen zusammen, um gemeinsam das Sommersonnenwendfest zu feiern.
Wir haben zudem auch eine Menge über Bräuche gelernt. Mit frischen Kräutern aus dem eigenen Garten haben wir gemeinsam Salben und Cremes hergestellt. Alicia hat für alle ein köstliches Festmal gezaubert quasi aus dem Garten – auf den Tisch! Wir haben zusammen gelacht und wirklich tolle Gespräche genossen, als würden wir uns alle schon Ewigkeiten kennen. Auf dem Ökotourismus-Hof in dem kleinen Ort “Arce”, wohnen auch einige Tiere. Da war ich natürlich gleich wieder Feuer und Flamme, als uns die süßen Hunde bei der Ankunft begrüßt haben und am nächsten Tag durften wir auch noch die beiden Esel für einen Spaziergang mit von der Weide holen! Ihr wisst ja, ich habs ja immer mit meinen Eseln auf meinen Reisen. Die sind einfach immer da wo ich bin. Auf dem Bauernhof leben auch viele Hühner und kleine süße Ziegen. Eine absolute Herzensempfehlung von mir an euch! Verbringt dort mindestens drei Nächte und lasst euch von der Gastfreundschaft verzaubern. Allein das Aufstehen morgens im Baumhaus und das Frühstück, welches euch gebracht wird – ein Träumchen! Es ist nicht nur für Kinder wie in einem Märchen, auch Erwachsene kommen dort voll auf ihre Kosten ♥Es gibt dort verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten, neben zwei Baumhäuser, kann man dort auch in der Casa Mari Cruz Zimmer/Etagen buchen oder neben an in der Casa Rural.
Infos zu Agroturismo Mari Cruz
- Wie ihr das ganze buchen könnt? Direkt bei Agroturismo Mari Cruz selbst.
- Unterkünfte? U.a. zwei Baumhäuser, diverse Zimmer und Etagen verteilt auf zwei Landhäuser
- Preislich? Du hast dort die Wahl zwischen drei und vier Nächte, je nach Unterkunft und Saison liegen die Preise bei 75 – 160€ die Nacht
Ochagavia Mountainbike Tour durch die Pyrenäen
Ein wunderschönes Fleckchen Erde erwartet euch in dem Dorf Ochagavia. Nicht umsonst heißt es, dass dieses Dorf einer der schönsten Dörfer in Spanien ist! Mitten in den Pyrenäen und anliegend an Europas zweitgrößtem Tannenwald (Silva de Irati), könnt ihr in dieser kleinen Ortschaft durch die malerischen kleinen Gassen schlendern. Ein Zwischenstopp lohnt sich auf jeden Fall.
Am effizientesten erkundigst du die Pyrenäen und schönen Wälder mit einer Mountainbike Tour! Entlang der spanischen Pyrenäen, Bergdörfern, vielen Kühen und wilden Pferden, gibt es dort einiges zu bewundern. Am Irati- Abdi Mountain Center haben wir unsere E-Mountainbike Tour in Navarra gestartet.
Auf ca. 1300 Höhenmetern ging es über Schotter durch die Wälder und anschließend zu einem Trail. Der ist tatsächlich nichts für ungeübte Biker, macht euch aber keine Sorgen, dass ist freiwillig.Infos zum Mountainbiken in den Pyrenäen
- Startpunkt Casas de Irati für Wanderungen und Biketouren
- Die Touren kannst du ganz einfach bei Irati E-Bike im Vorfeld buchen
- Es gibt verschiedene Routen, unsere war ca. 30km lang
Borda Aztal Gazta: ein kleiner feiner Hofbetrieb mit eigener Molkerei
Noch ein tierisches Highlight gab es in der unmittelbaren Nähe von Ochagavìa. Habt ihr schon mal ein Schaf gemolken? Japp, war auch mein erstes Mal! Angeleitet von dem jungen Schafhirten und Bauern, Kolo Vicente Eseberri, durften wir seine „Latxa“ Hausschafe melken, es war so lustig, wenn ich ehrlich bin. Der ganze Bauernhof war toll und die süßen Hunde erst.
Das besondere an diesem Hof ist, dass Kolo nicht nur Gemüse pflanzt und Schafe hütet, er macht auch Käse selber. Regional bekannte Sorten wie Idiazàbal- und Roncal- Käse werden von ihm dort hergestellt.
Der beste Part ist natürlich die Käseverkostung, neben dem Hauseigenen Käse, haben wir auch die Produkte von seinem Bruder getestet. Darunter fielen selbstgemachte Leberwurst und Chorizo.Wenn ihr in der Gegend seid, stattet ihm und seiner Freundin einen Besuch ab, es lohnt sich. Am besten kontaktiert ihr die beiden über Instagram,da sie noch keine eigene Website haben. Die beiden sind recht jung mit ihrem Hof-Business.
El Molino de Urdaniz: Gaumenfreude aus der Sterneküche
Was soll ich da großartig zu sagen? Unser Evolution Menü bestand aus 14 Gerichten mit Weinbegleitung und eine Wahnsinns Komposition auf der Zunge, die einfach jede Geschmacksknospe aktiviert hat. Ich würde behaupten es war eine Symphonie. Mit viel Liebe zum Detail, sowohl bei den Gerichten, Weinen als auch dem Interieur. Was mir besonders gut gefallen hat, ist die offene Küche. Man kann das Team und den Chefkoch persönlich bei ihren Künsten beobachten.
Wir wurden vom Sterne – und Spitzen-Chefkoch David Yárnoz und seinem Team auf eine köstliche Reise durch Navarra geschickt. Es war von der ersten bis zur letzten Sekunde ein Traum! Seit ca. 18 Jahren verzaubert David Yárnoz im “El Molino de Urdaniz” reihenweise die Gäste.Wem der Magen gerade knurrt, der schaut jetzt besser nicht genauer hin ; )
Wer die genauen Bezeichnungen und Erklärungen zu jedem Gericht wie ein Gedicht lesen möchte, schaut mal bei Chris vorbei. Er hat auf Sternefresser.de einen ausführlichen Bericht über das El Molino de Urdaniz verfasst.Infos zu El Molino de Urdániz
- Wo? Crta. Nacional 135, km.16,5, 31698 Urdániz, Navarra
- Dienstag – Sonntag von 13:00 – 17:00 Uhr und Freitag & Samstag zusätzlich von 20:00 – 00:00 Uhr
- Preislich lag unser Menü bei 143€, was für die Qualität, das Ambiente und den erstklassigen Service wirklich ein Schnapper ist!
Alhambra: Fine Dining von Michelin zurecht empfohlen!
Ein weiterer Stern am Gourmet-Himmel in Navarra ist das Alhambra. Direkt in Pamplona gelegen, erreicht ihr die Tore zum Genuss in wenigen Minuten von unserem Hotel Maissonave. Uns erwarteten geschmeidige 5 Gänge und 3 Extras aus der Küche mit sehr leckeren und ausgewählten Weinen.
Infos zum Alhambra- Wo? Alhambra, C. de Francisco Bergamin Kalea, 7, 31003 Pamplona, Navarra, Spanien
- Von Montag – Samstag Mittags und am Donnerstag – Samstag auch abends. Sonntags ist Ruhetag.
- Preislich sehr entspannt, für unser Menü haben wir 65€ bezahlt. Für eine Michelin Empfehlung ein sehr bezahlbarer Preis.
Ganz viel Spaß in Navarra und genießt es für mich mit!
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